You Belong With Me (Songfic)

Songfiction

You Belong With me (Taylor Swift)


You're on the phone
With your girlfriend
She's upset
She's going off about
Something that you said
'cause she doesn't get your humor
Like I do

Wie fast jeden Tag sitze ich allein in meinem Zimmer und langweile mich. Ich kann es mir nicht verkneifen ab und zu einen Blick aus dem Fenster zu werfen, damit ich ihn sehe. Schon oft hatte ich ihn beobachtet, aber er hat es nie bemerkt. Er telefoniert gerade, wahrscheinlich mit seiner Freundin. Hin und wieder höre ich ein Wort, jedenfalls wenn er schreit. „Amelie, hör mir doch zu!“ Offensichtlich streiten sie sich. Wenn er mich mal mitgenommen hatte, als sie sich trafen, hatte er Witze gemacht. Sehr oft sogar, aber Amelie hatte sie nie verstanden. Ich weiß auch nicht wieso. Es waren keine Witze die schwer zu verstehen waren.


I'm in the room
It's a typical Tuesday night
I'm listening to the kind of music
She doesn't like
She'll never know your story
Like I do

Ich kann Amelie nicht leiden. Zayn stritt sich so oft mit ihr. Oft genug sah ich durch das Fenster und sah wie er sich seufzend auf das Bett warf. Außerdem hatte sie ihm verboten sich mit mir zu treffen. Zayn und ich waren schon immer gute Freunde gewesen. Früher hatte er mir alles erzählt, Gutes als auch Schlechtes. Wir sind zusammen durch Dick und Dünn gegangen. Seine größten Geheimnisse kannte nur ich und er kannte auch meine. Er war immer für mich da und wir hatten gedacht, dass nie etwas unsere enge Freundschaft zerstören könnte. Keiner in der Schule hatte das je verstanden. Ich bin immer schon eine graue Maus gewesen, wohingegen Zayn fast schon berühmt an der Schule ist. Er ist Quarterback im Football-Team. Also eigentlich vollkommene Gegenteile. Seit Zayn und Amelie fest zusammen waren, trafen wir uns fast nicht mehr. Nur noch in der Schule oder im Bus. Die Stimmung zwischen uns war immer angespannt, weil er genau wusste, dass ich Amelie nicht möchte und wie sie mit ihm umging. Einmal hatte ich den Mut aufgebracht im das zu sagen, aber seitdem hatten wir nicht mehr über etwas Ernstes gesprochen. Ich lasse mich auf das Bett fallen und mache mir Musik an. Ich legte die Bruno Mars CD ein, weil Amelie seine Musik nicht mochte. Es war meine Art zu zeigen, dass ich Amelie nicht mochte. Es gab noch etwas was ich nie verstanden hatte. Zayn hatte früher oft in seinem Zimmer gesungen. Richtig laut. Er hat eine wundervolle Stimme und ich liebe es ihn zu belauschen. Das ist aber in letzter Zeit schwer, da er nicht mehr singt. Amelie hatte ihm einmal gesagt, dass es grauenhaft klingt. Es hatte ihn tief gekränkt, aber nur weil er dachte, dass ich ihn immer angelogen hatte, als ich sagte wie toll er singen könnte. Dabei war das immer ernst gemeint.

But she wears short skirts
I wear t-shirts
She's cheer captain
And I'm on the bleachers
Dreaming about the day
When you wake up and find
That what you're looking for
Has been here the whole time

Amelie trägt immer kurze Sachen, um zu zeigen was sie hat. Deswegen sind auch die meisten Jungs in sie verliebt. Sie ist das typische Blondchen, auch wenn sie eigentlich brünett ist. Sie ist Cheerleader-Kapitänin und ich darf immer nur auf der Tribüne sitzen und zusehen. Wie sie ihre diversen Gliedmaßen von sich streckt und dabei dieses Lächeln aufhat. Es ist schrecklich Zayn in der ersten Reihe zu sehen oder auf dem Feld zu sehen, wie er stolz zu Amelie sieht und ihr gefaktes Lächlen erwidert. Am Schlimmsten war es aber zu sehen, wie sie sich küssten. Egal ob auf dem Feld, in seinem Zimmer oder irgendwo anders. Es riss mir jedesmal das Herz heraus.


If you could see
That I'm the one
Who understands you
Been here all along
So why can't you
See you belong with me
You belong with me.

Aber er sieht es einfach nicht, dass ich verliebt in ihn bin. Es ist, als wäre er blind. Als wir noch gute Freunde waren, hat er es auch nie bemerkt. Ich habe versucht ihm Zeichen zu geben, aber verstanden hat er es nie. Selbst jetzt, da wir kaum noch Kontakt haben, würde ich ihn reinlassen, wenn er Probleme hat. Auch wenn er mich ignorierst wenn Amelie in der Nähe ist, ich würde ihn nie von mir wegstoßen, weil ich das einfach nicht könnte. Ich würde ihm nicht gleich alle meine Probleme erzählen, aber ich würde seine niemanden erzählen. Er kann immer zu mir kommen. Mir macht es auch nichts aus, wenn ich dann mal noch nasse Haare habe oder nur eine Schlabberhose anhabe. Zayn hat mich in schon viel schlimmeren Zuständen gesehen, aber nie hatte er auch ein schlechtes Wort über mich verloren. Auch nicht, als ihn die anderen Footballer wegen mir ausgelacht hatten. Er hatte mich immer verteidigt.


Walking the streets
With you and your worn out jeans
I can't help thinking
This is how it ought to be
Laughing on a park bench
Thinking to myself
Hey, isn't this easy?

Ich erinnere mich noch gut daran, wie wir früher immer zusammen durch den Park gegangen sind. Oft hatte er seine Lieblingsjeans an, die schon total abgetragen war. Mich hatte das nie gestört. Das war, wie es wieder sein sollte. Ich wünsche mir diese Zeit so sehr zurück. Als ich ihn immer anrufen konnte und er mir immer helfen würde. Wir haben uns dann auf die immer gleiche Parkbank gesetzt und einfach nur rumgeblödelt. Es war alles so einfach. Jetzt ist es für uns beide immer komisch, wenn wir nebeneinandersitzen.

And you've got a smile
That could light up this whole town
I haven't seen it in awhile
Since she brought you down
You say you're fine
I know you better than that
Hey what you doing
With a girl like that

Manch einer mag sich vielleicht fragen, was ich an Zayn so sehr liebe, wenn er doch ein Quarterback ist, die ja meistens Angebertypen sind. Das ist eine einfache Frage für mich. Erstensmal ist Zayn kein Angeber. Es gibt viele Dinge, die ich an ihm liebe. Ein paar Beispiele aus seiner Persönlichkeit sind seine Offenheit, seine Liebe zur Musik und dass er einem bei Problemen immer helfen kann. Aber am meisten liebe ich sein Lächeln. Es ist unglaublich. Seine Zähne sind so weiß, dass man denken könnte, dass sie eine ganze Stadt erleuchten könnten. Aber dieses Lächeln habe ich seit Amelie nicht mehr gesehen. Zumindest seit die beiden länger zusammen sind. Ich weiß nicht, wie sie das macht. Früher war das Lächeln auch bei den allerschlimmsten Sachen nicht von seinen Lippen gewichen. Öfter habe ich ihn schon gefragt, ob es ihm gut geht und er hatte immer geantwortet „Jaja, alles in Ordnung.“ Ich weiß, dass das nicht stimmt. Ich kenne ihn besser. Ich merke, dass ihn etwas beschäftigt. Aber er will sich mir nie anvertrauen. Was will er nur mit einem Mädchen wie ihr? Ich verstehe es einfach nicht.


She wears high heels
I wear sneakers
She's cheer captain
I'm on the bleachers
Dreaming about the day
When you wake up and find
That what you're looking for
Has been here the whole time

Amelie hat dauernd High Heels an. Ich weiß auch nicht wie sie das schafft. Spätestens nach einer Stunde tun mir meine Füße weh. Fast jeden Tag, wenn ich rüber in sein Zimmer sehe, träume ich von dem Tag an dem er aufwacht und merkst, wie Amelie wirklich ist. Dass er nicht mehr geblendet wird von ihrer Fassade. Ich glaube, dass das ihm ganz gut tun würde. Dann würde er nämlich auch sehen, dass das, was er braucht die ganze Zeit hier war. Dass ich die ganze Zeit hier war und nur auf ihn warte.


If you could see
That I'm the one
Who understands you
Been here all along
So why can't you
See you belong with me
Standing by and
Waiting at your backdoor
All this time
How could you not know
Baby
You belong with me
You belong with me.

Wenn er nur erkennen würde, dass ich die ganze Zeit hier war. Ich bin immer für ihn da und das wird sich auch niemals ändern. Aber Zayn merkt einfach nicht, dass wir zusammen gehören. Es mag egoistisch klingen, aber ich bin die Richtige für ihn. So oft hab ich schon mitten in der Nacht an der Hintertür seines Hauses gewartet, wenn es ihm schlecht ging, damit seine Eltern nicht bemerken, dass ich da bin. Dann sind wir immer in sein Zimmer gegangen und er hat sich alles von der Seele geredet, was ihn bedrückt hat. Und jedes Mal wieder habe ich mich gefragt, wie er nicht wissen kann, dass wir zusammen gehören.

Oh, I remember
You driving to my house
In the middle of the night
I'm the one who makes you laugh
When you know you're about to cry
And I know your favorite songs
And you tell me about your dreams
Think I know where you belong
Think I know it's with me

Ich weiß noch genau, wie er einmal von Amelie nach Hause gekommen ist. Das Auto hat er aber vor meinem Haus geparkt und nicht zwei Meter weiter vor seinem. Stürmisch hatte er an der Tür geklingelt. Ich bin nach unten gerannt und hab ihn da stehen gesehen. Ich konnte sehen, dass er kurz vorm Weinen war. Ich habe nicht gefragt, was passiert war. Ich habe einfach versucht ihn aufzuheitern, weil ich wusste, dass er es mir sowieso nicht gleich erzählen konnte. Ich habe es auch geschafft ihn zum Lachen zu bringen. Ich weiß nicht mehr wie, nur noch, dass ich es schaffte. Ich kenne all seine Lieblingslieder, zumindest die, die er damals hatte, als wir noch miteinander geredet haben. Ich wette, Amelie kennt kein einziges. Er hat mir auch immer seine Träume erzählt, auch die, die peinlich oder psychisch bedenklich waren. Wir haben uns blind vertraut.

Can't you see
That I'm the one
Who understands you
Been here all along
So why can't you see?
You belong with me.

Have you ever thought
Just maybe
You belong with me?


- Einige Jahre später -


Mittlerweile bin ich an dem Punkt angekommen an dem ich nicht mehr weiß, ob Zayn jemals erkennen wird, dass wir zusammen gehören. Ich habe so viele Jahre gewartet. Wir sind auch nicht mehr auf der High School. Ich habe meine eigene Wohnung und er auch. Den Kontakt haben wir verloren. Ich weiß nicht, ob er noch mit Amelie zusammen ist. Jeden Tag denke ich an Zayn und an sein wunderbares Lächeln. Jeden Tag schmerzt dieser Gedanke und jeden Tag vermisse ich ihn. Ich hab keine Ahnung wo er wohnt. Das einzige was ich noch vom ihm besitze ist ein T-Shirt, dass er mir mal geliehen hatte und seine Handynummer. Das Shirt liegt in meinem Schrank und wartet darauf abgeholt zu werden. Wenn mich die Sehnsucht heimkehrt, nehme ich es in meine Hände und rieche kurz daran. Selbst nachdem ich es angehabt hatte, roch es noch nach Zayn. Oft spiele ich mit dem Gedanken Zayn einfach mal anzurufen. Kein Ahnung, ob die Nummer noch korrekt ist, aber einen Versuch ist es wert, oder? Getraut habe ich mich dann doch nie. Ich kann ohne Zayn als meinen festen Freund leben, aber nicht vollkommen ohne ihn. Es ist einfach zu schwer. Dieses Loch in meiner Brust ist unerträglich. Ich kann nachts nicht schlafen, weil es schmerzt, als ob jemand mein Herz herausreißt. Jede Nacht aufs neue. Die vollkommene Leere in meinem Leben, seit ich weggezogen bin von daheim und Zayn nicht mal mehr sehen kann durch das Fenster, ist unerträglich. Für mich hat nichts Sinn mehr.

Morgen wollen mich meine Eltern besuchen kommen, deshalb habe ich mir den heutigen Tag ausgesucht um es zu tun. Ich setze mich an meinen alten Holzschreibtisch, den ich so sehr mag, nehme mir ein weißes Blatt Papier und fange an zu schreiben. Oben notiere ich das heutige Datum und die Uhrzeit, 9:21 Uhr.


„Liebe Mama, lieber Papa;

ich weiß, dass ihr vermutlich nicht verstehen könnt, warum ich das tue. Aber es ist schwer für mich. So schwer. Ihr müsst wissen, dass das nichts mit euch zu tun hat. Ich liebe euch. Aber auch ihr hättet mir nicht helfen könne, so sehr ihr auch wolltet.

Ihr müsst wissen, dass das Loch in meiner Brust mich nicht mehr schlafen lässt. Bitte gebt Zayn aber nicht die Schuld. Er hat es ja nicht wissen können. Er hat es nicht gesehen. Jetzt da ich ihn gar nicht mehr sehe war es noch schwerer für mich zu leben. Es ist hart nicht zu wissen, wie es ihm geht. Ich habe noch ein Shirt von Zayn. Es liegt in meinem Schrank. Könnt ihr es ihm geben? Und den Brief für ihn bitte auch.

Bitte verzeiht mir. Ich hoffe ihr könnt mich verstehen.

In Liebe, Allison.“


Einmal lese ich mir den Text durch und eine leise Träne fällt auf das Blatt. Es ist nicht einfach für mich, mich von meinen Eltern zu verabschieden. Bisher sind sie die Einzigen, die mich im Leben halten, aber jetzt können sie das auch nicht mehr. Sorgsam faltee ich den Brief zusammen, stecke ihn in einen Umschlag und schreibe darauf: „Für Mama & Papa.“

Ich gehe zu der Haustür und lehne sie nur an, damit meine Eltern morgen hereinkommen. Sie sollen nicht diejenigen sein, die mich finden, aber sonst habe ich ja niemanden. Nie kommt jemand mich besuchen, also musste ich meinen Eltern diese unschöne Aufgabe überlassen.

Ich setze mich zurück an den Tisch, nehme mir ein zweites weißes Blatt und fange wieder an zu schreiben.


„Lieber Zayn,

Ich weiß nicht, wieso das ganze so laufen musste. Ich denke, es war Schicksal. Du hättest nur einmal deine Augen öffnen müssen, dann wäre es anders verlaufen. Aber das hast du nicht. Ich weiß, dass du das wahrscheinlich einfach nicht konntest. Wir hätten zusammengehört. Wenn auch nur als Freunde. Ich bin immer diejenige gewesen, die dich verstanden hat und du warst immer der, der mich verstanden hat. Wir haben uns immer alles erzählt. Aber seit Amelie hat sich das alles verändert. Sie hat es dir verboten mit mir zu reden. Ich weiß nicht wieso. Vielleicht war sie eifersüchtig, vielleicht auch nicht. Bist du noch mit ihr zusammen? Ich wünsche euch oder dir nur das Beste.

Du musst verstehen, dass ich große Schmerzen in meinem Herzen habe, seit ich dich gar nicht mehr sehe. Du musst verstehen, dass es schwer für mich ist. Bitte gib dir aber nicht dafür die Schuld. Ich hätte ja nur einmal mit dir reden müssen. Aber ich bin zu feige. Ich habe zu viel Angst, dass du nicht dasselbe empfindest wie ich oder dass du mich gar auslachst. Das hätte ich nicht ausgehalten.

Ich wünsche dir viel Glück in deinem Leben.

Und bitte mach weiter mit dem Singen. Ich hab dich nie angelogen. Ich bin mir sicher, dass du groß herauskommen wirst. Du hast wirklich eine gute Stimme.

Deine Allison.“


Es ist schwer diese Zeilen zu schreiben, aber ich muss es tun. Auch diesen Brief stecke ich in einen Umschlag und schreibe „Für Zayn“ darauf. Beide Umschläge lege ich auf meinen Nachtkasten.

Ich habe mir das weiße Kleid angezogen, von dem Zayn einmal gesagt hatte, dass es wundervoll an mir aussah. Ich liebe das Kleid auch und wie die weiße Seide an mir herunterfällt. Schließlich lege ich mich in mein Bett und nehme das kleine Fläschen mit den Schlaftabletten und das Wasserglas in meine Hände. Noch einmal kurz schließe ich meine Augen, um das ganze zu überdenken. Aber mein Entschluss ist gefasst. Ich nehme mir eine Tablette und schlucke sie mit einem Schluck Wasser zusammen runter. Danach folgen noch weitere. Ich weiß nicht wie viele es insgesamt waren. Letztendlich lege ich meinen Kopf auf das Kissen und warte darauf, dass der Tod mich ereilt. Friedlich ist es dennoch nicht, da mich das Loch in meiner Brust nach wie vor quält.


Zayns Sicht

Gestern bin ich bei Allisons Eltern gewesen, um mir ihre neue Adresse zu holen. Ich will mich bei ihr entschuldigen, dass ich sie zuerst vernachlässigt und dann ignoriert habe. Heute ist das nicht mehr nachvollziehbar für mich. Ich war vermutlich vernebelt von Amelie. Es ist halb drei, sodass ich zum Kaffee bei Allison bin. Ich möchte das Besondere zurück, was schon immer zwischen mir und Allison war. Keine Ahnung, ob das nur Freundschaft ist oder mehr. Aber ich bin gewillt das herauszufinden. Voller Tatendrang gehe ich die Treppen hoch zu Allisons Wohnung. Vor der Tür bleibe ich stehen und überlege mir kurz, was ich sagen will. Vorsichtig klopfe ich dann an die Tür, wobei diese mit einem leisen Knarzen aufgeht. Ich trete ein und rufe einmal durch die kleine Wohnung. „Allison? Bist du da?“, dann gehe ich weiter hinein, „deine Eltern haben mir deine Adresse gegeben. Ich will mit dir reden.“ Währenddessen laufe ich einfach ziellos durch die Wohnung. Allison antwortet nicht, aber die Tür war offen und außerdem hatten ihre Eltern gesagt, dass sie auf jeden Fall da sein würde.

Schließlich lande ich in ihrem Schlafzimmer und sehe sie da liegen. Sie ist nicht zugedeckt, aber es ist ja auch warm. Ich finde es komisch, dass sie das weiße Kleid anhat, während sie schläft. Aber das Kleid ist wunderschön. Bei dem Anblick muss ich leicht lächeln. Das Weiß steht Allison. Ich begebe mich näher an das Bett und beuge mich über sie. „Allison...“, flüstere ich und schüttle sie leicht um sie aus ihrem Schlaf zu holen. Aber Allison wacht nicht auf. Ich schüttle sie immer fester und fester, aber sie will nicht aufwachen. Jetzt erst bemerke ich die Tablette und die Briefe neben ihrem Bett. Auf dem einem Briefumschlag steht mein Name. Hat Allison sich umgebracht? Ich lege meine Finger an ihre Halsschlagader und spüre tatsächlich keine Puls. In mir zerbricht etwas. Meine ganze Welt fällt zusammen. Ich bin doch gekommen um mich zu entschuldigen. Jetzt kann ich das nie mehr tun. Es tut so sehr weh. Ich rutsche auf den Boden mit dem Rücken an das Bett gelehnt. Die Beine habe ich an meine Brust gelehnt. Wieso hat sie das getan?

Plötzlich fällt mit der Brief wieder ein. Ich nehme ihn und reiße ihn auf. Es ist nicht einfach zu lesen, weil mein Blick schon von unzähligen Tränen verschleiert ist.

Ich hätte erkennen müssen, was sie in ihrem Brief schreibt. Ich hätte sie nie so vernachlässigen dürfen. Sie war doch immer das Wichtigste für mich. Ich habe nicht gewusst, dass ich ihr solche Schmerzen bereitet habe. Ich hätte ihr doch geholfen. Tränen strömen nur so aus meine Augen. Es ist alles meine Schuld. Ich hätte wirklich nur meine Augen öffnen müssen. Mit Amelie bin ich nicht mehr zusammen. Sie hat mich betrogen. Danach habe ich einige Wochen gebraucht um mich zusammeln und dann bin ich gleich hierher gekommen. Ich hätte nur ein bisschen eher kommen müssen, dann würde sie noch leben.

Allison schreibt, dass ich das Singen nicht aufgeben soll. Vielleicht hatte sie mich wirklich nicht angelogen, sondern Amelie. Ihr traue ich jetzt alles zu. Nur für Allison werde ich versuchen meine Stimme weiter auszubauen. Weil sie es so will.

Amelie hätte mir nie verbieten dürfen mich mit Allison zu treffen, dann hätte ich eher gemerkt, dass Allison die Richtige ist und nicht Amelie. Jetzt weiß ich das auch. Nur zu spät.