Kapitel 1 – Welcome to Amerika
Geweckt wurde ich von einer freundlichen Flugbegleiterin. Sie wies mich daraufhin das wir gleich landen würden, also setzte ich mich ordentlich hin und schnallte mich an.
Vom Fenster aus konnte ich die vielen Hochhäuser sehen. New York. Die Stadt in der ich arbeiten würde. Ich war schon ziemlich gespannt auf meinen neuen Arbeitsplatz und noch mehr auf die Wohnung.
Ich hatte zwar schon Bilder von der Wohnung gesehen, aber eben noch nicht alles und außerdem konnte ich sie einrichten wie ich wollte. Was das Restaurant betrifft so wünschte ich mir bloß dass meine Chefin und die Mitarbeiter alle nett waren.
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Nach der Landung musste ich mich strecken und ließ meinen Blick durch den Flughafen schweifen. Dieser war rammel voll und der Lärm war unerträglich, weswegen ich mich beeilte um zu meinem Gepäck zu kommen.
Beim Fließband musste ich ne halbe Ewigkeit warten, was sich als ungünstig erwies, denn ich hatte Hunger und wenn ich Hunger hatte wurde ich unerträglich.
Aber schließlich kam mein Gepäck und ich riss es vom Band, dabei stieß ich leider mit Jemanden zusammen. »Sorry, das war keine Absicht.«, nuschelte ich verlegen. »Kein Problem.«, lachte der blonde Junge. Er trug ne Sonnenbrille, weswegen ich sein Gesicht nicht vernünftig sein konnte.
Doch plötzlich nahm er sie ab und ich konnte in seine strahlend blonden Augen sehen. Mit einmal raste mein Herz schneller und mir wurde schwindelig, weil wir so nahe beinander standen.
»Alles okay? Du wirkst so blass.«, meinte der Junge besorgt. »Alles bestens. Bin nur noch etwas erschrocken.«, lächelte ich. Der Junge hob meine Koffer wieder auf und überreichte sie mir.
»Dein Akzent ist nicht englisch. Woher kommst du?«, fragte mich der Blondhaare, während wir gemeinsam zum Ausgang gingen. »Ich komme aus Österreich. Ich bin hier weil ich mein Praktikum abschließe.«, erklärte ich grinsend.
»Wow, du bist ja echt gut in Englisch. Ich bin beeindruckt.« Ich wurde rot vor Verlegenheit. Doch, dann fiel mir mein ursprüngliches Problem ein. »Kann man hier irgendwie was essen? Ich verhungere.«, fragte ich noch mehr verlegen.
»Klar, komm ich zeig dir wo der McDonalds ist.«, grinste der Junge und nahm mich an der Hand. Überrascht stolperte ich hinter ihm her.
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»Und schon sind wir da. Los, beste ...« Der Blondhaarige brach ab, als sein Handy läutete. Anscheinend hatte er eine SMS bekommen, weil er anfing zu tippen.
»Sorry, aber ich muss los. Meine Kumpels warten. Hat mich gefreut dich zu treffen.«, grinste er und drehte sich um. »Warte! Wie heißt du?«, rief ich ihm hinterher. »Niall!« Niall …
Grinsend bestellte ich mir etwas und setzte mich dann auf einen Einzelplatz. Niall … irgendwie kam mir dieser Name bekannt vor. Niall, Niall, Niall …
Mir fiel plötzlich mein Burger aus der Hand. Niall, blonde Haare, blaue Augen … das war doch Niall von One Direction! Ich war mir sicher! Er war der Junge von dem meine beste Freundin Anny immer so schwärmte.
Um sicherzugehen guckte ich auf ein Bild das mir meine beste Freundin mal geschickt hat. Tatsächlich das war der ein und selbe Junge und ich hatte mich in ihn verknallt.
Na toll: kaum einen Tag in Amerika und schon remple ich einen Superstar an. Geht’s noch dämlicher?! Naja, jetzt sehe ich ihn eh nie wieder, also konnte mir das vollkommen gleichgültig sein, aber … er hatte meine Hand berührt.
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»So junge Lady, hier wären wir.«, sagte der Taxifahrer zu mir. Nachdem ich gegessen hatte bin ich sofort zu einem Taxi gestürmt, damit ich in meine Wohnung fahren konnte.
Ich bezahlte den Taxifahrer und holte mein Gepäck. Schließlich wanderte ich mit hundertfünfzig Sachen zu dem Hochhaus wo meine Wohnung war. Zum Glück gab es einen Aufzug, ansonsten wäre ich umgekommen. Aber zuvor musste ich beim Vermieter klopfen und mir den Schlüssel holen.
Schließlich stand ich erschöpft in meiner nagelneuen Wohnung und ließ mich einfach am Boden, zwischen den Koffern fallen und entspannte mich erst mal.
Meine Gedanken hüpften automatisch zu Niall über und ich konnte nicht anders als an dieses süßen blonden Jungen zu denken. Man nennt das wohl liebe auf den ersten Blick. Aber ich wusste kaum etwas über Niall … Moment war er nicht ein Popstar? Vielleicht stand im Internet etwas über ihn.
Entschlossen durchwühlte ich meine Taschen und holte meinen Laptop hervor. Nachdem ich ihn aufgedreht hatte gab ich das Passwort für das W-LAN des Hauses (der Vermieter hat mir das Passwort verraten) ein und startete mein Internet.
Wie war sein vollständiger Name nochmal? Niall … Niall … Niall Horan! Ha! Bin ich gut im erinnern. Grinsend gab ich den Namen und dazu Steckbrief ein und las mir alles durch was zu Niall kam.
Nach einer guten halben Stunde war ich schon um einiges schlauer. Niall war ein interessanter Typ. Und auch über die anderen Jungs von One Direction informierte ich mich ein bisschen.
Vielleicht waren die Jungs doch besser als ich dachte, immerhin mochte ich ihre Lieder ja ziemlich gerne und vielleicht sollte ich mich mal bei meiner Mutter melden. Also meldete ich mich bei Skype an und hoffte dass sie dort online war.
Tatsächlich war sie es. Sofort schrieb sie mich an und fragte ob alles gepasst hat. Ich bestätigte ihr dass ich gut angekommen sei und den ganzen Kram. Bloß die Sache mit Niall verschwieg ich ihr … vorerst.
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Seufzend verließ ich den Supermarkt vollbeladen mit Lebensmittel. Nachdem meine Mutter mich ausgequetscht hatte, hatte ich beschlossen mein Handytarif zu wechseln und dann Lebensmittel einkaufen zu gehen um mir was zu essen zu machen.
Sich alleine zu recht zurechtfinden in New York war schwierig, aber dank den freundlichen Leuten kam ich ganz gut klar. Jetzt musste ich erst mal nach Hause kommen. Und nach dem Abendessen könnte ich ein bisschen shoppen gehen. Grinsend ging ich einen Takt schneller um ja schnell zu Hause zu sein.
Wie mein neuer Job wohl so war? Sicher toll in so einen noblen Restaurant zu arbeiten. Ich hatte ja schon oft gekellnert, aber Hauptsächlich in Eissaloons und so. In einem richtigen Restaurant war ich noch nie. War sicher aufregend Leute zu bedienen. Oh, man! Ich freute mich schon auf morgen.
Ob Niall irgendwann mal in dieses Restaurant essen geht? Quatsch! Hör auf zu spinnen Jana. Nur weil du ihn einmal zufällig getroffen hast muss das nix bedeuten, außerdem kann er sich sicher nicht mehr an mich erinnern. Ich war eine unscheinbare unwichtige Person. Jemand der nicht auffiel, der keine Bedeutung trug.
Ich stoppte vor meiner Wohnungstür und starrte traurig zu Boden. Die gleichen Gedanken hatte ich mit 16. Damals erlebte ich einen großen seelischen Absturz und schloss mich finsteren Gestalten an. Auch das Tattoo entstand zu dieser Zeit. Ich bin nicht unbedingt stolz drauf.
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In meiner Wohnung räumte ich meine Einkäufe ein und betrachtete meine neue Wohnung genauer. Das Wohnzimmer, Esszimmer und die Küche waren alle offen verbunden.
Wenn man durch den Flur reinkam war gleich links die Küche – die Kästen waren alle in einem schönen weinrot gehalten und die Arbeitsfläche bestand aus dunklem Marmor – es gab eine Theke die von der Küche aus als Arbeitsfläche und von der Wohnzimmerseite aus als Esstisch genutzt werden konnten. Bei dieser Theke waren auch weinrote Barhocker auf der Wohnzimmerseite.
Nach der Küche folgte ein schöner dunkler Esstisch mit dazu passenden Stühle. Und das Wohnzimmer wurde durch eine Wohn Wand mit Kästen und riesen Flachbildfernseher und Sofa gekennzeichnet. Außerdem standen an den Wänden noch jede Menge Regale und in Richtung Küche waren mehrere Türen, die zu meinem Zimmer, Badezimmer und so weiter führten.
Doch das Beste war die Tatsache das Bad und Klo getrennt waren. Ich finde es einfach abstoßend wenn das Klo im Badezimmer ist und so bin ich glücklich das es für das WC einen extra Raum gibt. Genug über WC’s gelabbert.
Gähnend ließ ich mich auf das violette Sofa fallen und machte den Fernseher an. Ich zappte mich durch die Kanäle die aber alle – logischerweise – nur auf Englisch waren.
Ich stoppte als ich bei einer Talkshow ankam. Zufälligerweise saßen die Jungs von One Direction dort. Gespannt lauschte ich den Worten.
»Ihr wart ja heute beim Flughafen um deine Freundin abzuholen, richtig Louis?«, fragte der Moderator. »Ja und auch um Zayn’s Freundin Pierre abzuholen.«, grinste der Doncaster schelmisch. »Und irgendwelche besonderen Vorkommnisse?«
»Au ja!«, kreischte plötzlich Niall begeistert. »Ich hab angeboten das Gepäck zu holen und dabei bin ich so einem richtig netten Mädel aus dem Ausland begegnet. Sie hat mich zwar angerempelt, aber das war ja nicht mit Absicht. Vor allem ihr Tattoo fand ich cool. Wir haben uns prächtig unterhalten, leider weiß ich ihren Namen nicht. Ich hätte sie gerne wiedergetroffen.«
Mit großen Augen starrte ich den Fernseher an. Redete er etwa von mir? Nein! Unmöglich! Das konnte und durfte nicht wahr sein! Mein Herz raste wie verrückt, während ich versuchte nicht zu kreischen. Das war ein Traum, das konnte bloß ein Traum sein!
Ich ließ mich der Länge nach aufs Sofa fallen und starrte wieder auf den Fernseher. Mittlerweise wurde Liam etwas gefragt, was ich aber nicht mitbekam. Das war der geilste und beste Tag in meinem Leben.
Ein lautes Brummen störte meine Freunde. Unglaublich das ich schon wieder Hunger hatte. Mein Blick glitt auf die Uhr auf der Wand. Was?! Schon 8 Uhr?! Oh mein Gott, ist die Zeit so schnell vergangen. Entsetzt sprang ich auf. Ich hatte gar keine Zeit zum Fernsehen.
Ich musste noch einige Sachen erledigen. Plötzlich läutete es und ich zuckte erschrocken zusammen. Schnell lief ich zur Tür und öffnete diese. Dahinter stand ein Postbote mit lauter Paketen.
»Sind sie Mrs. König. Ich hab hier drei sehr schwere Pakete für sie.«, meinte der Postbote. Er wirkte ziemlich erschöpft. »Ja, die bin ich. Vielen Dank, das muss ihnen sicher sehr viel Mühe gekostet haben die Pakete raufzutragen.«, meinte ich mitfühlend.
»Ach, das ist mein Job. Hier unterschreiben bitte.« Er hielt mir einen Zettel hin und ich unterschrieb. Dann verschwand er auch schon wieder und ich schleppte die Pakete in meine Wohnung. Gott, ich danke dir für meine unheimliche Kraft.
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Einige Zeit später saß ich mit dampfenden Spaghetti auf dem Sofa und genoss es endlich mit allem fertig zu sein. Ich war müde und wollte bloß noch ausspannen.
Glücklich betrachtete ich mein Werk. In den Regalen hatte ich all meine Bücher und Mangas untergebracht und jetzt sah alles schon viel gemütlicher aus, aber ein bisschen Flair fehlte noch, doch darum kümmerte ich mich morgen. Jetzt wollte ich bloß den Abend genießen.